Stolpersteine

Sie sind aus keinem Stadtbild mehr wegzudenken: Zehn mal zehn Zentimeter große Pflastersteine, bedeckt mit einer glänzenden Messingplatte, eingraviert ein Name, ein Geburtsjahr, Daten zu Verhaftung beziehungsweise Deportation und ein Sterbe- bzw. Ermordungsdatum.

Diese in öffentlichen Gehwegen verlegten Steine des Anstoßes kennzeichnen die letzten frei gewählten Wohnstätten von Jüdinnen und Juden sowie von Angehörigen anderer religiöser oder ethnischer Gruppen, Menschen aus dem Widerstand, Homosexuellen und weiteren Minderheiten, denen das NS-Regime das Recht auf Leben absprach. Dabei zeigt das von dem Kölner Künstler Gunter Demnig ersonnene und konsequent vorangetriebene Erinnerungsprojekt Stadt für Stadt, Straßenzug für Straßenzug deutlich, dass die Menschen damals nicht aus irgendeiner Anonymität heraus verschleppt und ermordet wurden, sondern aus dem direkten Umfeld ihrer Nachbarinnen und Nachbarn.

Impressionen von den Stolpersteinverlegungen im Oktober 2024

In Deutschland machen derzeit mehr als 100.000 Stolpersteine das Unsichtbare sichtbar. Auch in über 20 anderen Ländern Europas versehen sie diesen Dienst. In Wiesbaden sind es bisher 784 Steine vor 427 Häusern, die die Erinnerung an verschleppte, ermordete, entrechtete Menschen an ihre ehemaligen Lebensorte zurückbringen. Das AMS trägt seit 2006 im Auftrag der Stadt die Verantwortung für die hiesigen Stolpersteine. Die Recherchen zu den Schicksalen der Opfer werden in Buchform veröffentlicht (bisher vier Bände, ausleihbar und erhältlich in der Bibliothek).

Laden Sie sich gerne die Listen der in Wiesbaden bisher verlegten Stolpersteine herunter, alphabetisch sortiert nach

Opfernamen

Straßennamen

Wie groß die Zahl der noch zu verlegenden Stolpersteine ist, macht schon der Umstand deutlich, dass die Gedenkstätte am Michelsberg an über 1.500 Wiesbadener Jüdinnen und Juden erinnert, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Dementsprechend sind die nächsten 20 Steine bereits in Arbeit. Sie kommen im Herbst 2023, das Verlegungsdatum wird noch bekannt gegeben.

Die Verlegung wird technisch unterstützt durch den städtischen Bauhof. Wir brauchen allerdings noch weitere private finanzielle Unterstützung!

Patenschaften für Stolpersteine

Wollen Sie einen konkreten Beitrag zur Verlegung eines neuen Stolpersteins leisten? Einzelpersonen oder Gruppen können hierzu eine Patenschaft übernehmen, die 120 Euro kostet. Diesen Betrag stellt Gunter Demnig dem AMS in Rechnung. Eine Spendenquittung kann nach Auskunft des Finanzamtes nicht ausgestellt werden, da die Patinnen und Paten mit dem Stolperstein eine Gegenleistung erhalten.

Kontakt: 0611 – 910 200 7

In der Geschäftsstelle erreichbar: Dienstags von 09:30 bis 12:00 Uhr

Besucher werden gebeten, sich vorher telefonisch anzumelden, damit wir uns ihren Anliegen ungestört widmen können.

Näheres zur Spendenmöglichkeit finden Sie hier.