Ausstellung

Sie sind nicht vergessen

Sie sind nicht vergessen

So heißt die neue Ausstellung des Aktiven Museums Spiegelgasse, die am 9. Februar 2025 eröffnet wurde. Sie wird zukünftig immer zu sehen sein, wenn keine anderen Ausstellungen im Haus Spiegelgasse 11 gezeigt werden. Zwei Schwerpunkte der Arbeit des AMS werden hier dargestellt: Erinnerungsblätter und Stolpersteine.

Mit diesen Projekten sollen die Namen und Schicksale der Wiesbadener Menschen lebendig gehalten werden, die unter dem nationalsozialistischen Regime entrechtet, verfolgt und ermordet wurden.

Auch Fotos der Deportation am 1. September 1942 vom Wiesbadener Hauptbahnhof aus sind zu sehen.
Eine vom Tiefbau- und Vermessungsamt neu erstellte Karte zeigt die Standorte aller Wiesbadener Stolpersteine..

An der außerordentlich gut besuchten Eröffnungsveranstaltung nahmen auch mehrere Vertreterinnen und Vertreter der Stadt teil. Als Ehrengäste konnten wir acht Nachkommen von verfolgten jüdischen Wiesbadener Familien begrüßen, die aus diesem Anlass aus England und USA angereist waren.

Die Ausstellung ist Donnerstags und Freitags von 15 Uhr bis 17 Uhr und nach Absprache geöffnet.

Download Vortrag Erinnerungsblätter als PDF-Datei:

in Deutsch
in Englisch

Download Vortrag Stolpersteine als PDF-Datei:

in Deutsch

Kontakt:
georg.habs[at]t-online.de
geschichte-erinnerung[at]am-spiegelgasse.de

Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024

07_09_24 Bild zum Tag des offenen Denkmals

Am „Tag des offenen Denkmals“, dem 8. September 2024, hat sich das AMS mit einem „Double-Feature“ in der Spiegelgasse 9 und der Spiegelgase 11beteiligt.

In der AMS-Bibliothek (Spiegelgasse 9) hat eine Lesung aus Briefen jüdischer Deportierter große Aufmerksamkeit erreicht.

Das gleiche gilt für die Power-Point-Vorträge, die im AMS-Ausstellungshaus gehalten wurden. Diese Vorträge machen anschaulich, welche herausragende Bedeutung die beiden Spiegelgasse-Anwesen für die deutsche-jüdische Geschichte und den Denkmalschutz in Wiesbaden haben.

Überzeugen Sie sich hier (PDF-Datei > 9 MB)

Gemäldeausstellung von Julia Belot:

Alle Fotos im Film wurden uns von Johannes Lay zur Verfügung gestellt.

Dir ins Gesicht geschrieben
Julia Belot: Gegenwärtige Porträts aus der Vergangenheit
Gemäldeausstellung

Inspiriert von einer alten schwarz-weißen Fotografie ihres jüdischen Großvaters begibt sich Julia Belot auf Spurensuche zu ihrer Herkunft und ihren Wurzeln.

Die Umsetzung der kleinen, unscharfen Aufnahmen in farbige, großformatige Arbeiten haucht den Abbildungen Leben ein, verwandelt reale Abwesenheit in fiktive Anwesenheit. Sie macht den Verlust für uns damit greifbarer.

Flyer zur Ausstellung runterladen

Presseartikel des Wiesbadener Kurier vom 06.05.2024

Rückschau des AMS zur Berlot-Ausstellung

Das Stadtarchiv Wiesbaden zeigte bis zum 27. Februar 2023 die AMS-Ausstellung „Gegen das Vergessen“. Diese Ausstellung präsentierte Schicksale von Menschen, die am 1. September 1942 aus Wiesbaden deportiert wurden. Sie würdigte sie als Individuen in ihrem Lebensumfeld, deren Leben und Leistung nicht vergessen werden sollen.

Als Rauminstallation waren alle zur Deportation 1. September 1942 erarbeiteten Erinnerungsblätter zu sehen. Exemplarisch wurden Einzelschicksale zu unterschiedlichen Berufsgruppen im Detail vorgestellt.
Die Erinnerungsblätter sind kurze Biographien, mit denen wir seit 2003 an Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger erinnern, die den Holocaust nicht überlebt haben. Insgesamt 359 Familien- und Einzelschicksale haben wir bisher recherchiert und veröffentlicht.

Ausstellung „Gegen das Vergessen“ im Stadtarchiv Wiesbaden

Bildnachweis Aktives Museum Spiegelgasse e.V.

Die Ausstellung in der Spiegelgasse 11 trägt den Titel „Deportation 10. Juni 1942“. Sie zeichnet die Geschehnisse und die Hintergründe dieses dunklen Tages in unserer Stadtgeschichte nach, an dem insgesamt 371 Wiesbadener Jüdinnen und Juden verschleppt wurden – darunter zwei Säuglinge von weniger als einem Jahr. Die meisten dieser Menschen wurden kurz nach ihrer Ankunft im Vernichtungslager Sobibor durch Motorabgase erstickt. Jüngere Männer hat man im KZ Majdanek der „Vernichtung durch Arbeit“ unterworfen.

Die Dimension dieser Verbrechen macht fassungslos. Wie alle Arbeit des AMS bemüht sich die Ausstellung deshalb darum, das Unbegreifliche zumindest ein wenig greifbar zu machen. Dies geschieht über die Vertiefung in konkrete Einzelschicksale.

Bildnachweis Johannes Lay

Ausstellung „Deportation 10. Juni 1942“ im Ausstellungshaus des Aktiven Museum Spiegelgasse e.V.

Deportation 10. Juni 1942
Magazin zur Ausstellung zum Download als PDF-Datei

Gearbeitet wird mit Daten und Fakten, Zeitzeugnissen und Sachtexten, Prosa und Grafik, fertigen Analysen und offenen Fragen. Den wenigen erhaltenen Porträtbildern von Deportierten werden Alltagsfotografien aus der Zeit vor 1942 gegenübergestellt. So wird erfahrbar, wie sich das Leben der Wiesbadener Jüdinnen und Juden nach und nach verdüstert hat.

Mit unseren Erklärungsversuchen zu Ideologien und Strategien der Ausgrenzung und der Herabwürdigung von Minderheiten regen wir zum Nachdenken an – über das, was früher geschah, und über manches, was heute geschieht.