Der Verein …

Der Vereinsname Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e.V. (AMS) stellt eine kleine Denksportaufgabe: Was findet hier wohl statt, welchen Zwecken dienen das AMS und sein Handeln? Die Antwort lautet:
Der Begriff „Museum“ steht nicht für Vitrinen mit antiken Exponaten, sondern für Sammeln, Forschen, Dokumentieren, Analysieren, Informieren, Veröffentlichen, Interessieren – die Kernaufgaben aller Museen.

Der Schlüsselbegriff „Aktiv“ steht für eine Tradition, die verpflichtet: zur Einmischung in gesellschaftliche Debatten, zur Rekonstruktion fast vergessener jüdischer Lebensgeschichten und zur Vermittlung der Einsicht, dass man Jüdinnen und Juden niemals reduzieren darf auf die ihnen vom NS-Regime aufgezwungene Opferrolle. Es gab einen großen Reichtum jüdischen Lebens vor der Shoah, und es gibt ihn auch heute.

Das Aktive Museum Spiegelgasse (kurz AMS) will an die deutsch-jüdische Geschichte in Wiesbaden als Teil der allgemeinen Stadtkultur erinnern helfen, sie zu bewahren.

Das AMS setzt sich für die Anerkennung verschiedener Kulturen, Glaubensrichtungen und Weltanschauungen ein im Interesse einer gemeinsamen Zukunft. Leitlinie dabei ist die Wahrung der Menschenwürde und der Menschenrechte und das wechselseitige Verständnis von Menschen. Das AMS tritt entschieden gegen Antisemitismus und Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung ein. Das AMS leistet damit als zivilgesellschaftlicher Verein einen Beitrag zur diskursiven Erinnerungskultur.

Dazu gehört:

  • die Pflege des namentlichen Gedenkens an die Shoa-Opfer in Wiesbaden,
  • die Fortführung und Vertiefung der Verbindung zu Überlebenden der Shoa und anderen Verfolgten,
  • die Anregung, Durchführung und Unterstützung von deutsch-jüdischen Begegnungen,
  • die Erforschung und Dokumentation der lokalen und regionalen deutsch-jüdischen Geschichte und Kultur sowie von Biographien jüdischer Bürger*innen in Wiesbaden,
  • die Bereitstellung der Ergebnisse dieser Arbeit für die Allgemeinheit,
  • die pädagogische Arbeit zur deutsch-jüdischen Geschichte in Zusammenarbeit mit Schulen und außerschulischen Bildungsträgern.