Standort

Das Aktive Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e.V. (AMS) besteht aus zwei Bereichen in zwei Gebäuden: der Geschäftsstelle mit Büros, Archiv, Bibliothek und Leseraum in der Spiegelgasse 9 und dem Ausstellungshaus in der Spiegelgasse 11.

Die Unterbringung einer zentralen Institution der Wiesbadener Erinnerungskultur am Standort Spiegelgasse kommt nicht von ungefähr. Seit 1724 bot hier ein jüdisches „Badhaus“ jüdischen Kurgästen die Gelegenheit, sich der äußeren Anwendung von heißem Thermalwasser zu unterziehen. Von 1732 bis 1790 gab es zusätzlich eine Synagoge. Mit dem Verkauf des Anwesens 1837 endete seine jüdische Nutzungsepoche.
Genau 150 Jahre später – 1987 – drohte dem Gebäude in der Spiegelgasse 11 der Abriss. Engagierte Menschen aus Wiesbaden schafften es jedoch, das Fachwerkhaus aus der Nassauer Zeit zu retten. Sie bewahrten damit auch ein Zeugnis frühen jüdischen Lebens in unserer Stadt vor dem Verschwinden.

Vorderansicht Spiegelgasse 9
Vorderansicht Spiegelgasse 9

Aus demselben Kreis entsprang auch die nächste Idee: genau an diesem Ort im Herzen der Stadt einen Platz zu schaffen für die Aufarbeitung deutsch-jüdischer Geschichte in Wiesbaden, für eine Forschungs- und Begegnungsstätte, für die Sichtbarmachung dessen, was bis in die späten 1970er Jahre hinein geleugnet und verdrängt worden war.

Zu diesem Zweck wurde bereits 1988 der Förderkreis Aktives Museum deutsch-jüdischer Geschichte in Wiesbaden (FAM) gegründet. 2001 benannte er sich in Aktives Museum Spiegelgasse um.

Vorderansicht Spiegelgasse 11
Vorderansicht Spiegelgasse 11

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©openstreetmap
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