2007
„BILD lesen“ (8. November 2007)
Serdar Somuncu
zeigt sein Programm anlässlich des Gedenktages zur Reichspogromnacht im Schlachthof Wiesbaden
Der türkischstämmige Kabarettist Serdar Somuncu ließ kein gutes Haar an der Bild-Zeitung vom 8. November. Das Programm ist jeden Abend improvisiert und soll den Sexismus und die Menschenverachtung der Bild karikieren. Gewürzt wird jeder Auftritt mit einem lokalen Bezug. Doch an diesem Abend gab der Wiesbadener Kurier nicht viel her, was zum Spott des Künstlers gereicht hätte. Die stärksten Momente hatte Somuncu, als er dem Publikum die eigene Tatenlosigkeit in Bezug auf Rassismus und Rechtsextremismus vor Augen führte. Er bezog sich dabei auf die jüngsten Wahlen in der Schweiz und in Österreich. Bei historischer Menschenverachtung wie dem Nationalsozialismus sei die Bestürzung groß, aktuelle menschenverachtende Politik rufe wenig Betroffenheit hervor.Bekannt geworden war der Schauspieler und Kabarettist durch die entlarvenden Aufführungen von „Mein Kampf“ und Goebbels` „Sportpalastrede“. Deshalb hatten wir ihn zu diesem Gedenktag nach Wiesbaden eingeladen. Das Aktive Museum und seine Jugendinitiative möchten auch in Zukunft aktive und zum Teil kontroverse Formen der Auseinandersetzung mit deutsch-jüdischer Geschichte in Wiesbaden anregen. Dazu gehören auch derartige Kulturveranstaltungen. Etwa zweihundert zum großen Teil jüngere Gäste scheinen diesen Weg gutzuheißen.
Jugendgeschichtstag an der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule in Wiesbaden-Biebrich (30. Oktober 2007)
Der erste Jugendgeschichtstag Wiesbadens war ein voller Erfolg. Jugendliche setzten sich mit Geschichte, mit ihrer Geschichte und deren Bezug zu ihrem Alltag auseinander. Eine ausführliche Dokumentation kann als Booklet bei Spiegelbild nachgefragt werden.
Israelbegegnung (6. bis 21. Oktober 2007)
Jugendbegegnung der Stadt Wiesbaden in Israel
Die Stadt Wiesbaden beauftragte Ehrenamtliche des Aktiven Museums mit der Durchführung des diesjährigen Austauschs mit Beit Berl bei Kefar Saba, der Partnerstadt Wiesbadens. Die Teilnehmenden aus Deutschland lernten Studierende aus Israel kennen und bereisten große Teile des kleinen Landes. Thema war das Bildungssystem Israels. Die Teilnehmenden aus Deutschland sind jetzt regelrechte Experten, was das israelische Schulsystem angeht. Spiegelbild möchte auch in Zukunft internationale Austauschprogramme für junge Menschen anbieten, da wir der Meinung sind, dass interkulturelle Begegnungen nicht nur sehr bereichern, sondern auch ein hohes Maß an Verständigung herbeiführen können.
Gedenken, gestern und heute, hier und dort
2. bis 7. Juli 2007
Bildungsreise von Studierenden und Ehrenamtlichen des Aktiven Museums zur Erinnerungskultur in Frankreich in verschiedenen Generationen
Zu dieser Bildungsreise, die in Kooperation mit Arbeit und Leben Rheinland-Pfalz stattfand, ist eine ausführliche Dokumentation in der Geschäftsstelle des Aktiven Museums erhältlich.