2010
Inhalt
- Bürgerkolleg Wiesbaden – Weiterbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiter
- Fachkräfteaustausch mit Wiesbadens Partnerstadt Wrocław
- Jugendgeschichtstag, Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule
- „1, 2, 3 … heimisch“
- Folklore 2010
- Kicker, Kämpfer und Legenden, Ausstellung Rathaus Wiesbaden
- Studientag Carl-von-Ossietzky-Schule
- Rap am Denkmal „heute.morgen“
- Spurensuche am Ball, Eschenbachschule, Wiesbaden
- Videoprojekt STOLZ − Jugendzentrum Biebrich
- Studientag „Spurensuche 2.0“, Gutenbergschule
- Konfigruppe Sauerland − Erinnerung in Wiesbaden
- Eröffnung der Gedenkstele in Wiesbaden-Biebrich
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Jugendinitiative „Spiegelbild“
bilden sich im BürgerKolleg Wiesbaden weiter. Das BürgerKolleg der Bürgerstiftung Wiesbaden ist ein Weiterbildungsprogramm für Wiesbadener Ehrenamtliche aller Fachrichtungen, Altersstufen und Bildungsniveaus. Infofilm
Fachkräfteaustausch mit Wiesbadens Partnerstadt Wrocław
Internationale Begegnungen bereichern und sind prädestiniert, kulturelle Vorurteile abzubauen und interkulturelle Fähigkeiten zu erlernen. Vom 26. bis 29. November 2010 hatten wir Fachkräfte aus Wrocław zu Gast, um einen Jugendaustausch zwischen Wiesbaden und Wrocław im nächsten Jahr vorzubereiten. Hierfür suchen wir nach interessierten Partnern in Wiesbaden, die mit uns und unseren polnischen Partnern in den nächsten Jahren eine Jugendbegegnung zwischen Wiesbaden und Wrocław etablieren möchten.
Kooperation mit dem Amt für Soziale Arbeit − Internationale Jugendbegegnungen und dem Edith-Stein-Haus in Wrocław (ehem. Breslau), gefördert vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk.
Jugendgeschichtstag 2010
Am 9. Dezember 2010 fand der vierte Jugendgeschichtstag von Spiegelbild und der IGS Wilhelm Heinrich von Riehl in Wiesbaden-Biebrich statt. In diesem Jahr stehen u.a. folgende Themen für alle Zehntklässler der Schule zur Auswahl: Musik − Geschichte − Bewegung, Vorurteile, Sinti und Roma, Demokratie, Fußball − mehr als ein Sport, Jüdisches Leben in Biebrich.
In selbstgewählten Workshops erarbeiten sich die SchülerInnen, unter Begleitung der ReferentInnen von Spiegelbild, Geschichte(n) in ihrer Bedeutung für unser heutiges Zusammenleben. Eine der Workshopgruppen wird eine Gedenkfeier für den 27. Januar 2011 an der Biebricher Stele für Toleranz vorbereiten.
Gefördert von Vielfalt tut gut in Wiesbaden-Biebrich.
1, 2 ,3 … heimisch
Der Trägerkreis des Anne-Frank-Projekts arbeitet auch 2010 weiter. Die Arbeit des Netzwerks hat es ermöglicht, Veranstaltungen von September bis Dezember 2010 anzubieten. Der Trägerkreis für Erinnerungskultur und Integration möchte mit dem diesjährigen Projekt zeigen: Wir können unsere Zukunft dann gemeinsam gestalten, wenn wir Vielfältigkeit positiv begreifen. Wenn wir sie als Bereicherung verstehen und voneinander lernen. Wenn wir aufeinander zugehen. Die geplanten Veranstaltungen und Teilprojekte möchten sichtbar machen, dass Menschen vielfältig geprägt sind. Wir möchten vor allem jungen Menschen in unserer Stadt die Gelegenheit geben, andere (auch andere Gruppen) in ihren unterschiedlichen Erinnerungen und Erzählungen näher kennen zu lernen. Zur Eröffnungsveranstaltung am 24. Oktober um 15:00 Uhr laden wir alle Interessierten recht herzlich ein. Einladung Programm
Folklore 2010 27. bis 29. August 2010
Im dritten Jahr in Folge haben Jugendliche von Spiegelbild einen Stand am Deportationsdenkmal im Kulturpark während Folklore gemacht. Das Festival findet in jedem Jahr am letzten Wochenende im August statt, dem Wochenende, an dem sich die letzte große Deportation Wiesbadener Juden von diesem Ort jährt. Am Stand konnte man sich über die Geschehnisse des Wochenendes vor dem 1. September 1942 informieren. Da in diesem Jahr das Denkmal fertiggestellt war, hatte es einen Platz inmitten des Festivalgeländes. Eine eigens produzierte Broschüre des Stadtarchivs und des Aktiven Museums informierte über die Entstehung des Denkmals.
Die Jugendlichen wollten Gleichaltrige zur aktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte bewegen und gestalteten Aktionen, die sie mit Anderen ins Gespräch brachten.
Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball
Dank der guten Zusammenarbeit aller beteiligten Kooperationspartner war das Projekt sehr erfolgreich. Es gelang uns, deutlich zu machen, dass die Geschichte des Fußballs nicht nur spannend ist, sondern die Beschäftigung mit ihr auch Wege aufzeigen kann, wie wir mit heutigen Problemen von antisemitischen und rassistischen Diskriminierungen im Fußball umgehen können. Dank der Abschlussdiskussion wurde deutlich, dass interdisziplinäre Netzwerke auf lokaler Ebene dazu dienen, dass sich gesellschaftliche Partner – Politik, Bildungseinrichtungen, Sportvereine – gegenseitig unterstützen, um die oben beschriebenen Probleme aktiv angehen zu können.
Etwa 1500 Menschen haben die Ausstellung im Foyer des Wiesbadener Rathauses besucht. 250 Personen nahmen an den Begleitveranstaltungen teil, alleine 150 Personen haben an der Ausstellungseröffnung im Rathaus unter Beteiligung der beiden Jugendgruppen, die an der Ausstellung mitwirkten, teilgenommen.
Für die beteiligten Jugendlichen war „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ eine einzigartige Erfahrung. Für uns als Veranstalter sind die Ergebnisse des Projekts eine Motivation, den eingeschlagenen Weg zusammen mit Ihnen weiterzugehen. Im Herbst 2010 werden wir eine Dokumentation des Projekts zusammenstellen.
Infos zu den Begleitveranstaltungen
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FLYER01 INFO
FLYER Begleitveranstaltungen
Studientag mit der Carl-von-Ossietzky-Schule, Leistungskurs am Donnerstag, den 24. Juni, 8.30 Uhr bis 16 Uhr
In einem Projekt erarbeitete sich die Gruppe einen lokalen Bezug der Geschichte des Nationalsozialismus und der Judenverfolgung. Nach einem Besuch in der KZ-Gedenkstätte „Unter den Eichen“ mit einer hervorragenden Führung durch Dr. Axel Ullrich erkundete die Gruppe anhand der Veröffentlichung „Spurensuche 2“ Verfolgte und Verfolger in der Walkmühlstraße. Über den Michelsberg ging es danach zum Gedenkraum des Rathauses. Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich besonders für Personen/Biografien hinter den Namen auf den Stolpersteinen. Im Gedenkraum und in einer kleinen Recherche im Aktiven Museum konnten Geschichten Einzelner erforscht werden. Stand hier noch das Leben der Opfer im Vordergrund, wurde in einem Zeitzeugengespräch mit Gerhardt Veidt zwei Tage später die Rolle von Mitläufern und Widerständlern diskutiert.
Rap am Denkmal „heute.morgen“
28. Mai 2010
Beteiligung von Spiegelbild bei der Eröffnung des Denkmals an der Schlachthoframpe durch die Wiesbadner Hip-Hopper MC Maglianos Fabiano und DJ Freden K. Die beiden Künstler haben unter dem Eindruck einer Aktion von Spiegelbild bei Folklore2008 ein Lied über ihren Bezug zum Ort des Gedenkens und zum Ort der Freizeitgestaltung rund um den Schlachthof geschrieben. Die Premiere des Liedes bildete den Abschluss der Eröffnung des neuen Denkmals am 28. Mai 2010.
Der Song wird in Zukunft zum pädagogischen Programm von Spiegelbild gehören.
Spurensuche am Ball
Spiegelbild arbeitet mit der Wolfram-von-Eschenbach-Schule gemeinsam an einer „Spurensuche am Ball“. Eine siebte Hauptschulklasse wird an den Donnerstagen im Mai versuchen, jüdische Sportler und jüdische Sportvereine aus Wiesbaden im Archiv des Aktiven Museums und durch Befragen von Zeitzeugen etc. der Vergessenheit zu entreißen. Die Ergebnisse werden in der Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ im Juni im Rathaus gezeigt. INFO Presse
Videoprojekt STOLZ im Rahmen von „Kicker, Kämpfer, Legenden“
Jugendliche aus dem Jugendzentrum Biebrich haben in der zweiten Osterferienwoche einen Kurzfilm selbst produziert. Die Mädchen und Jungen haben sich eine Geschichte zum Thema Stolz und Nationalismus ausgedacht und mit Unterstützung von Teamern von Spiegelbild selbst Regie geführt, geschauspielert und die Kamera bedient. Das Produkt ist ein Beitrag zur Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ und wird am 20. Mai im Jugendzentrum Biebrich uraufgeführt. Der Film wird in der Ausstellung zu sehen sein. INFO
13. April 2010 Studientag „Spurensuche 2.0“, Gutenbergschule
Anknüpfend an den Geschichtsunterricht von Fr. Küster in dieser zehnten Klasse lernten die Jugendlichen Orte der Verfolgung, Orte der Vernichtungsbürokratie und Orte der Erinnerung in Wiesbaden kennen. In Kleingruppen ging es auf Spurensuche mit dem Auftrag, den Ort zu dokumentieren und zu diskutieren. Die Videos der Kleingruppen sind hier einzusehen: (Link Bilderseite)
In einer Diskussion wurden die Orte „Schlachthoframpe“ und „Michelsberg“ sehr gewürdigt. Geradezu erbost waren Teile der Klasse, dass der Folterkeller in der Lessingstraße und das Landeshaus keinerlei Erinnerungstafeln oder Ähnliches hatte. Es entspann sich eine kontroverse Diskussion darüber, wie viel erinnert werden muss und warum. „Dass es nie wieder geschehe“ hängt nach Meinung der Klasse davon ab, was wir heute aus der Erinnerung machen. Manche verknüpften dies mit dem Aufruf, am 8. Mai gegen den Aufmarsch der Jungnationalen in Wiesbaden zu demonstrieren.
Konfigruppe Sauerland – Erinnerung in Wiesbaden
Die Konfirmandengruppe der Erlösergemeinde Sauerland hat in vier Treffen (Di 16.03.10, Di 23.3.10, Di 13.4.10, Di 20.4.10) Erinnerung in Wiesbaden kennen gelernt. Im ersten Treffen besuchte die Gruppe von Pfarrer Jung Erinnerungsorte in der Altstadt (Michelsberg, Rathaus) und lernte die Geschichte von Rosa Grosshut kennen. Besonders beeindruckt waren die Kinder von den Stolpersteinen für Familie Grosshut-Mantel.
Anhand eines Zeitstrahls haben wir die Gruppe auf ein Zeitzeugengespräch mit Herrn Sunkel, der aus der Erlösergemeinde kommt, vorbereitet. Fr. Wagner-Bona leitete das Zeitzeugengespräch, bei dem die Gruppe trotz einiger Längen und Sprünge in der Zeit sehr aufmerksam zuhörte. Als Fazit fassten René und Gabriel zusammen, dass „jeder Mensch ein Mensch ist, egal wie er aussieht und an was er glaubt.“ Es war für die Kinder schwierig zu verstehen, dass Juden derart ausgegrenzt, verfolgt und getötet wurden.
27. Januar 2010 Enthüllung der Gedenkstele in Wiesbaden-Biebrich
Ein Mitarbeiter von Spiegelbild hat mit einer Gruppe Schülerinnen und Schüler an der feierlichen Enthüllung der Stele, die zur Erinnerung an die Biebricher Synagoge aufgestellt wurde, mitgewirkt. Die Gruppe hatte am Jugendgeschichtstag im letzten Jahr die Ausstellung „Jüdisches Leben in Biebrich“ besucht und hat bei der Feierlichkeit persönliche Statements zur Erinnerung an diesem Ort abgegeben.
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